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Treffpunkt Biergarten

Eine echt coole Entstehungsgeschichte

Biergarten

Mit Freunden das schöne Wetter genießen, dazu ein kühles Bier in der Hand – das wünschen sich viele Ihrer Gäste. Kein Wunder, dass Biergärten in malerischen Hinterhöfen oder sogar an belebten Straßen jedes Jahr so beliebt sind. Aber wussten Sie, dass echte, originale Biergärten eigentlich immer unter großen Kastanienbäumen angelegt waren und dass dort früher keine Speisen ausgegeben wurden? Hier gibt's Wissenswertes rund um die beliebten Open-Air-Lokale.

Humpen Bier

Die ersten Biergärten sollen bereits im 16. Jahrhundert in der "Wiege des Bierbrauens" – in München –  entstanden sein. Da es damals noch keine Kühlungen für das Bier gab, war es gerade in den Sommermonaten schwierig, die zum Brauen erforderlichen niedrigen Temperaturen zu erzielen. Also mussten sich die findigen Bierbrauer anderer Mittel und Wege bedienen, um ihr Gebräu entsprechend zu kühlen.

Bierkeller

Die Lösung für das Kühlproblem war schnell gefunden: Nahe der Isar legten die Brauer viele tiefe Bierkeller an, in denen das beliebte Getränk in Ruhe gären und lagern konnte. Riesige Brocken aus Natur-Eis, die im Winter aus Flüssen und Seen geschlagen und in den Kellern aufbewahrt wurden, verstärkten den Kühl-Effekt. Doch da es im Sommer in Süd-Deutschland bekanntermaßen sehr warm werden kann, reichte auch das nicht aus. Zum Schutz vor der Sommerhitze gaben die Brauer hellen Kies auf die Bierkeller und pflanzten dort große Bäume wie Linden oder Kastanien, die mit ihrem dichten Blätterwerk im Sommer zusätzlichen Schatten boten.
Wenn dann im Sommer die ersten Kunden kamen, um ihr Bier abzuholen, genehmigten sie sich gerne bereits vor Ort ein paar Schlückchen frisch Gebrautes. So kam eines zum anderen: Im Schatten der Bäume waren die sommerlichen Temperaturen so angenehm, dass man dort gerne auch etwas länger verweilte. Also besorgte man Bänke und Tische und stellte sie unter die Bäume. Es dauerte nicht lange und schon zogen die ersten Scharen für den sommerlichen Biergenuss "auf den Keller".

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Als die Gaststätten in und um München herum bemerkten, dass viele ihrer Gäste zu den Bierkellern abwanderten, begannen sie um ihre Existenz zu fürchten. Sie protestierten bei ihrem König Ludwig I. und wurden erhört. Fortan durfte auf den Bierkellern zwar weiterhin frisches Bier ausgeschenkt werden, die Ausgabe von Speisen an die Gäste war allerdings verboten. Hungrige Biertrinker traten nun – zur Freude der Gaststätten – ihren Weg zurück ins Wirtshaus an. Andere wiederum brachten ihre Brotzeit einfach selbst mit. In vielen süddeutschen Biergärten hat das auch noch heute Tradition! Das Ausgeben von Speisen allerdings ist nicht mehr verboten. Wer möchte, darf sich in jedem Biergarten kulinarisch verwöhnen lassen.